Weniger ist mehr: 365 Tage ohne – Halbzeit!

einfach kleiden – einfach leben – einfach machen – weniger ist mehr

Im April bin ich der Facebook-Gruppe „365 Tage ohne“ beigetreten. In der Challenge geht es darum, ab Montag, 18.04.2016 für 365 Tage auf gekaufte Kleidung zu verzichten.

Hintergrund sind unter anderem: die Auseinandersetzung mit den seit längerer Zeit bekannten unwürdigen Produktionsbedingungen für (Billig-)Kleidung, sowie die mangelnde ökologische Berücksichtigung bei der Herstellung von Kleidung (Einsatz von Pestiziden etc. für konventionelle Baumwolle, kein/kaum Umweltschutz bei der Herstellung/Färbung etc. der Stoffe…).

Da ich mir bereits Anfang 2016 das Ziel gesetzt habe, mehr Kleidung für das glückliche Kind und auch für mich zu nähen und mir deshalb eine richtig gute Nähmaschine geleistet habe, konnte ich dem Ehepeter ungefragt das Versprechen geben, dass sich die Maschine innerhalb eines Jahres locker amortisiert.

Dann bin ich über eine Facebook-Freundin auf die Gruppe aufmerksam geworden. Unglaublich, wieviele Frauen ihre Kleidung selbst nähen. Absolut fantastisch, was da für tolle Sachen gezeigt werden! Wer mag kann übrigens jetzt noch einsteigen 🙂

Weil ich nun endlich nicht nur passive „Mitleserin“ dieser Gruppe sein möchte, sondern auch einmal etwas beisteuern wollte, habe ich mich zuerst an eine erneute Bestandsaufnahme meiner Kleidung gemacht.

Seit 2012 habe ich eine Kleiderinventar-Liste

Unterteilt nach Oberteilen, lang-/kurzarm, Hosen, Jeans, etc.. Weiter habe ich noch notiert, wann ich die Sachen gekauft habe, Größe, Farbe, Marke, Anschaffungspreis und -jahr.

kleiderinventar ausschnitt
Kleiner Ausschnit meiner Kleiderinventarliste (c) www.hundert-werden.de

Parallel arbeite ich das Buch „Die Kleiderdiät“ von Linda Deslauriers durch. Hier geht es auch darum, seinen eigenen, unverwechselbaren Stil zu finden: welche Farben passen zu mir, welche Schnitte unterstreichen meine Vorzüge so wie ich es mir wünsche, um die Außenwirkung zu erreichen, die ich gerne hätte. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die zum Nachdenken anregt und deinen individuellen Typ hervorbringen möchte.

SW
Den eigenen, unverwechselbaren Stil finden, mag (c) www.hundert-werden.de

Auf dem Blog der Modeflüsterin habe ich ebenfalls viele wertvolle Tipps für meine Gardarobe gefunden: unter anderem, was kleine Frauen berücksichtigen sollten, um nicht ungewollt noch kleiner und gedrungen zu wirken und vieles mehr.

Davon voll motiviert, habe ich mich in den vergangenen Wochen daran gemacht, meine Kleidung neu zu bewerten und zu sortieren. Die Liste sieht jetzt etwas anders aus. Beginnend z. B. mit TS01 (für T-Shirt Nr. 1, usw.) habe ich alle (ohne die U-Wäsche & Socken) Teile in eine Tabelle untereinander kopiert, um festzustellen, wieviel ich überhaupt besitze.

Weisst du eigentlich, wieviele Kleidungsstücke du besitzt?

Nach mehreren Runden des Aussortierens besitze ich aktuell 111 (!!!) Kleidungsstücke. Das finde ich doch recht viel und fühlte mich direkt wohlhabend! Nachdem ich mir das bewusst machte, verschwand auch automatisch das Bedürfnis Kleidung zu kaufen. Denn nach dem Aussortieren befinden sich nur noch tragbare Sachen in meinem Schrank und einige wenige Platzhalter.

So gesehen werde ich das Ziel der Challenge bestimmt erreichen.

Nur noch Lieblingsstücke im Schrank

Ziele für meine künftige Gardarobe:

  • ausschliesslich Kleidungsstücke, die mich beim Tragen glücklich machen, weil sie optimal passen und meine Persönlichkeit zu 100% widerspiegeln
  • Kleidungsstücke, die qualitativ so hochwertig und zeitlos sind, dass ich sie möglichst lange tragen kann
  • Aus meinem jetzigen Bestand die Kleidung noch zu reduzieren und
  • falls erforderlich, weil kaputt oder abgetragen durch nachhaltig hergestellte Kleidung (bei den meisten Neukäufen war ich da schon ziemlich konsequent) bzw. DIY zu ersetzen.

In Zahlen ausgedrückt, könnte sich das so darstellen:

Unbenannt

Schon über die Hälfte ökologisch und fair produzierte Kleidungsstücke

Immerhin liegt der Anteil meiner Kleidung an k.b.A. (kontrolliert biologischem Anbau und fair hergestellt, z. B. GOTS) aktuell schon bei knapp über 50%. Mein Ziel sind natürlich 100%, dazu muss ich aber beispielsweise einige Jacken abtragen oder einfach noch loslassen können. Ein Prozess, für den ich noch etwas Zeit benötige.

Je mehr ich mich aber mit dem Thema Minimalismus auseinandersetzte, um so mehr habe ich das Bedürfnis weiter Kleidung loszulassen. Bisher habe ich mindestens 2 Mal im Jahr (wenn ich die Saisonkleidung umgeräumt habe) aussortiert. Das nächste Mal wird wohl im Oktober sein. Ich halte dich gerne auf dem Laufenden.

Von einem so konsequent und minimalistisch geführten Kleiderschrank wie der von Bea Johnsons: Capsule Wardrobe 2016, die die geniale Bewegung des „Zero Waste Home“ in’s Leben gerufen hat, bin ich jedoch noch weit entfernt….

Wie sieht es in euren Schränken aus? Alles Lieblingsstücke? Mistet ihr auch regelmässig aus? Wieviel von eurer Kleidung tragt ihr wirklich und wieviel liegt ungenutzt herum? Ich bin gespannt.

P. S. Wenn dir gefällt was ich schreibe, sag‘ es weiter. Wenn nicht, sag‘ es mir. Ich freue mich auch sehr über einen Kommentar zu diesem Beitrag hier auf meinem Blog.

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit. Ich wünsche dir Gesundheit, Glück und ein langes Leben,

Sandra

Autor: Sandra

Bloggerin von www.hundert-werden.de

2 Gedanken zu „Weniger ist mehr: 365 Tage ohne – Halbzeit!“

  1. Hut ab, wie konsequent und strukturiert Du das Vorhaben angehst, Deine Garderobe zu optimieren! Ich habe zwar mittlerweile mindestens 70% selbstgenähte Kleidung im Schrank und kaufe seit Okt 2015 nichts mehr – aber insgesamt ist es immer noch viiiiel zu viel! Immerhin wird es in der Gesamtsumme nie mehr, da ich für jedes neue Teil ein altes aussortiere. Das habe ich schon vor dem Nähen so gehalten, so bleiben nur echte Lieblingsteile übrig. Vielleicht sollte ich mir als nächsten Schritt auch mal Zielzahlen setzen… Sonnige Grüße!

    1. Vielen Dank für deinen Kommentar, liebe Ulrike! Ich finde es großartig, dass du schon so viele selbstgenähte Kleidung hast. Da muss ich noch hinarbeiten, denn ich bin eher Nähanfängerin, liebe das Nähen aber sehr, habe ich in den letzten Monaten gemerkt. Und wenn du ja jedes Mal etwas „altes“ für ein neues Teil loslässt ist doch prima. Ich habe einfach gemerkt, dass mir weniger gut tut – in ganz vielen Bereichen und zwar so gut, dass ich trotzdem noch das Gefühl habe genug zu besitzen. Alles Gute für dich! Liebe Grüße Sandra

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