Buon giorno! Da sind wir wieder. Nach drei sonnig heißen Wochen in der bezaubernden Toskana kopfüber in den Alltag gesprungen. Für unseren Tapetenwechsel haben wir jede Woche ein anderes Domizil getestet: ein Agriturismo nahe Siena, ein Ferienappartment in der Maremma und auf Elba ein Mobile Home.
Ich habe noch mehr geschlafen, gelesen und das Leben genossen als sonst. Im Urlaub gab es neben Meer auch mehr Rotwein, Eis und Sonne satt. Will man sich da nicht so lange als möglich die Urlaubsstimmung, das besondere Feeling im Alltag bewahren? Wie kann man dann nach dem Urlaub von irgendetwas weniger wollen, fragst du dich jetzt vielleicht. Das erzähle ich dir hier.
Wovon nach dem Urlaub für mich weniger mehr ist:
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Instagram
Instagram ist toll. Und es macht Spaß sich mitzuteilen, Erlebnisse zu posten, sich auszutauschen und teilzuhaben am Leben anderer. Fotos auswählen und einen einigermaßen verständlichen, fehlerfreien Text zu schreiben kostet mich mehr Zeit als viele ahnen und mir lieb ist. Auch bei jeder/jedem einzelnen zu schauen, lesen, liken. Die Zeit habe ich mir im Urlaub gerne genommen. Jetzt warten neue Projekte. Darum gibt es künftig weniger Insta bei und von mir. Danke an dieser Stelle für dein Verständnis.
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TV gucken
Wir haben kein Netflix, aber Sonntag Abend 20.15 Uhr brauchst du mich nicht anrufen, da löse ich einen Fall mit anderen Kommissaren. Und das schon seit über 30 Jahren so. Je schrulliger die Kommissar-Charaktere, umso mehr wachsen sie in mein Herz. Im Sommer ist bekanntlich Pause. Und im Urlaub auch. Im Agriturismo hatten wir keinen Fernseher. No Problem. Also warum auch nicht zuhause? Genau! Das Ding, das bleibt jetzt bei Wiederholungen aus. Auch wenn ich dabei soo gut stricken und einschlafen kann. Ich mach das jetzt so wie im Urlaub. Lesen und früher schlafen.
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Eis essen
Im Frühjahr esse ich mein erstes Eis in Italien. Und in Italien esse ich auch mein letztes Eis für diese Saison. Auch wenn die Temperaturen gerade noch sehr sommerlich sind, ist für mich die Eis-Saison beendet. Es bleibt dann etwas Besonderes. Ich freue mich auf unseren Urlaub am Gardasee und mein erstes Eis nächstes Frühjahr. Diese selbst auferlegte Restriktion hat was, finde ich. Vergleichbar mit der Spargel- oder Erdbeerzeit. Genießen, wenn und wo es am besten schmeckt: vor Ort.
Dank Globalisierung ist heute immer alles irgendwie verfügbar. Ein Grund, weshalb wir so viel nicht mehr schätzen können. Es ist gewöhnlich, total normal. Und dann ist es für mich langweilig. Abgesehen davon, dass es einfach blöd für unsere Klimabilanz ist, Erdbeeren im Winter zu essen, gefällt es mir, die Dinge dann mit gutem Gewissen zu genießen. Da hast du immer wieder etwas, worauf du dich freuen kannst. Bewusst und ohne Reue.
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Alkohol
Im Urlaub gerne täglich. Das ist in Italien durchaus üblich. Zuhause angekommen, ist weniger auf jeden Fall wieder mehr! Auch wenn ich schon sehr häufig gelesen habe, dass Rotwein durchaus in Maßen genossen, das Leben verlängern kann. Eben, in Maßen.
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Fotos
Erinnerungen festhalten. Nichts leichter als das. Ein gutes Motiv kann ich durchaus zehn Mal knipsen, denn sicher ist sicher. Hunderte von Fotos kommen da schnell zusammen und liegen dann irgendwo. Als Datenmüll. Nach Jahren schaut man sie sich an und wundert sich über so viele ähnliche Bilder. Wird mühsam. Wenn Besucher die dann auch noch alle über sich ergehen lassen müssen. Brauche ich nicht mehr. Es werden nur die allerschönsten aufgehoben. In einem Ordner „2018 Urlaub Toskana“. Alle anderen habe ich bereits gelöscht.
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Pasta, Grissini und Weißbrot
Weniger leere Kohlenhydrate. Meist bekommt man die als Coperto bis das eigentliche Essen auf dem Tisch steht. Das gibt es bei uns so nicht. Eine der ersten Aktionen übrigens, wenn ich wieder in meiner eigenen Küche gelandet bin, ist Brot mit selbst zu backen.
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To-do-Listen
Obwohl ich ein großer Freund von Planung, Struktur und Organisation bin und immer mit unglaublichem Tatendrang aus den Ferien heimkomme, habe ich gemerkt, dass mich zu viele To-Do-Punkte auf einer Liste lähmen. Dass mein Küchenfenster, Bad und WC gereinigt werden sollte, genauso wie der Balkon und eigentlich auch alle Böden und nach einer Woche sowieso überhaupt alles, sehe ich schließlich selbst. Das muss nicht auf eine Liste, die mir dann ein schlechtes Gewissen macht, wenn ich es nicht in einer Woche hinbekomme, weil noch andere, ungeplante Dinge auftauchen, die gerade wichtiger sind.
Im Job habe ich eine To-Do, die super ist, um den Überblick zu behalten und termingerecht zu arbeiten. Zuhause bin ich entspannter mit mir geworden und notiere nur die absolut allernötigsten Dinge, also nicht einkaufen gehen, sondern was ich einkaufen und wann ich die Bücher in die Bücherei zurück bringen möchte.
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Unordentlich sein
Noch ein Geheimnis, das ich verrate: Im Urlaub bin ich viel schlampiger als zuhause. Daheim will ich schnellstmöglich Koffer und Taschen ausgepackt haben, alles an seinen Platz zurück befördert und meine übersichtliche Wohnung zurück haben.
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Schwitzen
Na gut, der Punkt ist nicht ganz ernst gemeint. Aber jetzt beginnt meine Jahreszeit. Ich bin ein Herbstkind. Als wir vor dem Dom in Siena standen, rann mir der Schweiß in kleinen Bächen hinunter, Arme, Beine, Nacken, Dekolleté überall…wie grässlich und peinlich, obwohl ich mich nicht bewegt habe und es den meisten ähnlich ging.
Das Schwitzen beschränkt sich künftig wieder auf die Zeiten, in denen ich laufe und auf meine Damensauna-Dienstage!
Und du? Gibt es Dinge, die du im Urlaub anders machst, bewusster genießt und dann zuhause der Macht der Gewohnheit erliegst? Ich bin wie immer gespannt auf deinen Kommentar.
Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit. Ich wünsche dir Gesundheit, Glück und ein langes Leben,
Sandra
deine Bloggerin vom Bodensee
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