Mein größtes Geschenk. Der etwas andere Jahresrückblick 2018

Bei meinem letzten Saunabesuch lese ich in einer Frauenzeitschrift: „Faszination Älterwerden. Die neue Serie..“ oder so ähnlich.

Älter bin ich auch geworden. Das läuft bei mir eher so nebenher. Mein Geburtstag spielt für mich mittlerweile eine untergeordnete Rolle, außer den runden. Das glückliche Kind will nächstes Jahr zweimal seinen Geburtstag feiern, da wird er 10 Jahre. Einmal nur mit Jungs, einmal nur mit Mädchen. Seine Begründung, als ich ihn mit erstauntem Blick anschaue: „Mama, es ist schließlich ein runder Geburtstag!“

Apropos runder Geburtstag. Popikone Madonna feierte im vergangenen August auch einen runden. 60 Jahre (ich vermeide bewusst „alt“) ist sie geworden und ich frage mich wie faszinierend sie das selbst findet. In einer Gesellschaft, deren oberste (oberflächlichsten) Ziele jung (Frauen), schön (Frauen), reich (Männer) sind?!

Ich staune heute wie damals, wie sie mit 50 Jahren in dem Video zu  „Hung up“  tanzt und bin fasziniert von diesen durchtrainierten Beinen und ihrer Beweglichkeit! Aber ich bin ja noch nicht 50 und auch ich brauche noch Ziele (haha).

Zurück in’s echte Leben. Für solche Beine reicht es nicht „nur“ dreimal die Woche laufen zu gehen. Aber mir reicht das. Und wie sagte Karl Lagerfeld einst so treffend:

Persönlichkeit beginnt da, wo der Vergleich aufhört.

Das wäre doch einmal ein guter Vorsatz für das neue Jahr. Aufhören zu vergleichen und dieses ewige Schubladendenken.

Ein gutes Jahr

Na klar habe ich mich in diesem Jahr auch wieder mal mehr mal weniger – aber immerhin (!) aus meiner Komfortzone gewagt, gewonnen und (los-)gelassen.

Bewegt

  • Ich mag persönliche Statistiken und kann daher berichten, dass ich in diesem Jahr sehr gerne 1.000 Kilometer gelaufen (gejoggt) wäre, tatsächlich waren es 827 Kilometer, bei insgesamt ca. 4 Wochen Laufpause, davon 3 Wochen von der Ärztin verordnete. Die einen staunen jetzt, die anderen lächeln über diese Leistung. Ich sage, das war unvergleichlich und freue mich seit 2 Jahren offiziell zu den Läufern zu gehören.
  • Mein 100 Kilometer-Ziel im Monat September habe ich sehr wohl erreicht!
  • Meine längste am Stück gejoggte Strecke war 12 Kilometer
  • Die meisten Schritte an einem Tag waren 24.221 Schritte.
  • Die meisten Etagen (1 Etage sind ca. 8 Treppenstufen) an einem Tag waren 39 Etagen.
  •  Mit meinem Rad habe ich insgesamt 2.500 Kilometer zurückgelegt
Um den Obersee 2018 (c)www.hundert-werden.de
  • Die längste Tagesradtour mit fast 140 Kilometern um den Obersee sind der Ehepeter und ich im Juni gefahren. Eine der schönsten und anstrengendsten Touren bisher.
  • Das glückliche Kind hat mit uns die Tagestour um den Untersee im August mit ganzen 75 Kilometern geschafft.
Nicht nur Sonnenschein am Comer See 2018 (c)www.hundert-werden.de
  • Wir waren im Frühjahr eine Woche am Comer See
  • Ich stehe jetzt beim Nähen, denn „Sitzen ist für’n Arsch“ und das „neue Rauchen“ (soll heißen: Bewegungsmangel die neue Volkskrankheit und wen wundert’s, auch noch lebensverkürzend).
  • Das Wellness-Wochenende mit meiner Freundin als Belohnung für ein weiteres rauchfreies Jahr (insg. bin ich jetzt 13 Jahre ohne! YEAH!) mit herrlich viel Schnee in der Rhön haben wir sehr genossen
  • Gelesen habe ich fast 24 Bücher
  • Sprossen ziehe ich mir jetzt selbst:

Power auf der Fensterbank (c)www.hundert-werden.de

  • Im Herbst musste eine Gleitsichtbrille her. Blöd, wenn der eigene Arm so kurz ist, dass du ihn nicht weit genug weghalten kannst, um die Zahlen auf dem Zeitmesser zu erkennen.

Energiespender und -killer

Toll finde ich meine beiden neuen Listen: Eine Energiespender- und Energiekiller-Liste. Man könnte sie auch Glücksbringer und -Killer-Liste nennen.

Meine persönlichen Energiespender sind zum Beispiel meine regelmäßigen Sauna-Besuche. Oder auch das Laufen. Musik macht mich immer glücklich und motiviert mich seit meiner Kindheit. Aber auch manche Filme. Oder mein Dankbarkeitstagebuch. Ausgeschlafen zu sein und mit dem Rad fahren sowieso. Mit dem glücklichen Kind „altes Auto“ spielen (wer von uns beiden ist wohl das Auto?) oder einfach lesen, stricken, nähen, malen. Malen könnte ich stundenlang. Oder auf den See schauen…. oder… oder…

Gute Gespräche mit interessanten Menschen = Energiespender!

Was spendet dir echte Energie? Was bringt Glück in dein Leben?
Energiespender Bodensee (c)www.hundert-werden.de

Auf der Killer-Liste stehen bei mir zum Beispiel Menschen, die reden, aber nix sagen. Neider, Besserwisser und rücksichtslose Menschen sind echte Energiefresser. Also Abstand halten und zwar ganz großen. Chaos, Schmutz (ja, wirklich!) und Unordnung machen mich unzufrieden und klauen mir meine Energie. Aber auch Schuldgefühle, Missverständnisse, Aufschieberitis, (unnötige) Angst, empfundene Ungerechtigkeit, etc. saugen mir meine Energie ab.

Wenn man für sich erkannt hat, was die Glücksbringer, Energiespender und auf der anderen Seite die Energiekiller sind, ist der Schritt sich in einer ausgeglichenen Mood-Balance zu halten nicht mehr so weit. Bei mir klappt das schon meist ganz gut.

Auch 2018 beim Laufen das Glück gefunden
(c)www.hundert-werden.de

 

 

Berührend und bereichernd

  • Im Sommer war ich beim 30jährigen Klassentreffen in meiner alten Heimat. Leider waren nicht alle anwesend, die ich gerne wieder gesehen hätte. Manchmal ist das Schicksal einfach nur fies.
  • Ein Foto aus meiner Kindheit hat mir so viele Jahrzehnte danach gezeigt, welches Glück ich hatte, dass mich dieser eine Mensch durch die damals so unsteten, turbulenten und rauhen Zeiten begleitet hat. Er war ein Fels in meiner Brandung. Meine Dankbarkeit konnte ich hoffentlich ausdrücken.
  • Nach jahrelanger Funkstille durfte ich dieses Jahr einem anderen Menschen wieder begegnen, der mir ebenfalls seit meiner Kindheit so viel oder mehr als ein Familienmitglied bedeutet hat. Ein zartes Band. Ganz ohne Erwartungen freue ich mich über Kontakt.
  • Schön rund: Der Ehepeter und ich hatten Ende Oktober 10. standesamtlichen Hochzeitstag
  • Drei Wochen fantastischer Italien-Urlaub: Toskana, Sienna, am Schluss auf Elba. Und wir treffen gemeinsam die Entscheidung für ein Tiny House.
Elba (c)www.hundert-werden.de
  • Und wie schön (und heiß und anstrengend!) es war mit dem Ehepeter jeden zweiten Tag zu laufen. Danke ♥ dafür
  • Noch schöner ist, dass der Ehepeter überhaupt wieder mit dem Laufen angefangen hat, denn, siehe oben „Sitzen ist ….“. So wird er auch 100!
Ready for running (c)www.hundert-werden.de)
  • Ich habe eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin gemacht
  • Im September habe ich mit der Ausbildung zum systemischen Business-& Privatcoach begonnen
  • Gesundheitscheck, sowie Krebsvorsorge und dieses Jahr wieder eine Mammographie wegen meiner Mastopathie durchgeführt
  • Berührend fand ich den Film von Bully Herbig „Ballon“
  • Lange nachgewirkt mit Gänsehaut und Tränen hat der für mich so sehenswerte „Bohamian Rhapsody“

Und das wurde nix

  • Zu gern hätte ich mich aktiv bei der Bio-Gärtnergemeinschaft eingebracht. Irgendwie hat mich die Planlosigkeit abgeschreckt und ich habe mich ausgeklinkt.
  • Meine Sauerteige haben den Urlaub nicht überlebt
  • Eine Zeitlang habe ich morgens ein Glas Wasser mit etwas Apfelessig getrunken. Ich glaube ich habe genug gute Bakterien im Darm und bleibe bei meinem frischen Ingwertee und dem rohen Sauerkraut.
  • Einige Male bin ich mit Gewichten, die ich mir um die Fußfesseln gelegt habe, gelaufen. Durchgehalten habe ich nicht.
  • Nach 3 Monaten intermittierendem Fasten (Intervallfasten 16:8) habe ich wieder aufgehört und auf 3 bis 4 Tage/Woche beschränkt.
  • Das für den 31.12.2018 gesetzte Sparziel, erreichen wir diesmal 4 Wochen später.
  • Wir haben es nicht auf den Säntis geschafft, einen Barfußweg sind wir auch nicht gelaufen, einen Rucksack habe ich mir noch nicht genäht und von den 9 Ufos (unfertige Objekte, DIY) nehme ich 4 mit in das neue Jahr.

Das größte Geschenk

Insgesamt schließe ich das Jahr 2018 mit großer Dankbarkeit und Zufriedenheit ab. Natürlich gab es Höhen und Tiefen. Das ist das Leben. Dankbar bin ich dafür, dass die Tiefen in diesem Jahr nur kleine Unebenheiten waren. Wie nah man manchmal an der Klippe steht, wird einem oft erst viel später bewusst. Auch, dass wir zwar viel beeinflussen können, aber halt nicht alles. Glücksmomente gab es genügend. Selbstgemachte und geschenkte. Das weiß ich sehr wohl zu schätzen.

Und das größte Geschenk? Das hier ist unser Familien-Dauerbrenner-Song seit Jahren und…

… wenn wir zu dritt im Auto dieses Lied grölen und dann das glückliche Kind dem Ehepeter und mir vom Rücksitz vorruft: „Ihr seid mein Geschenk! Ihr seid mein Geschenk!“ und über’s ganze Gesicht strahlt. Der Ehepeter und ich uns lächelnd einen Blick zuwerfen.

Das ist mein größtes Geschenk ♥

Was liegt an im neuen Jahr? Leben!

Ich habe viel vor in 2019. Zum Beispiel beim Muddy Angel Run mitmachen. Und das mit meiner jungen Kollegin. Ui, ich freu‘ mich jetzt schon! Nachdem ich gestern mit dem Ehepeter noch ein paar Ziele aufgeschrieben habe und heute morgen mit ihm 9 Kilometer gelaufen bin, sage ich: Alles ist möglich. Dream big! Verlasse deine Komfortzone. Wachse über dich hinaus. Seit ich weiß, dass meine Vorbildfunktion als Mutter weit aus stärker wirkt, als meine Erziehung, habe ich da eine ganz neue Motivation entwickelt.

Und gelesen habe ich, dass ab 40 keine Leistungssteigerung mehr möglich ist. Da lachen wir mal drüber, oder?

Was hast du alles vor? Ich freue mich über einen Kommentar hier von dir!

„Die Vernünftigen halten bloß durch, die Leidenschaftlichen leben“

(Nicolas Chamfort, franz. Schriftsteller)

In diesem Sinne wünsche ich dir ein bezauberndes, liebevolles und glückliches neues Jahr! Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit!

Deine Sandra,

Hundert-werden und Bloggerin vom Bodensee

#2018 #hundertwerden #bloggerinvombodensee #rückblick2018

 

Autor: Sandra

Bloggerin von www.hundert-werden.de

4 Gedanken zu „Mein größtes Geschenk. Der etwas andere Jahresrückblick 2018“

  1. Liebe Sandra, deine „Zusammenfassung“ von 2018 war sehr schön und interessant zu lesen. Es freut mich, dass du uns immer auf dem Laufenden hälst, was so los ist am Bodensee!

    Das habe ich mal gelesen:

    Nichts ist, wie es scheint.
    Nichts bleibt, wie es ist.
    Nichts kommt, wie man denkt.
    Gewöhne dich daran und lebe einfach weiter.

    Ich bin sehr gespannt, was das neue Jahr für uns bringt und habe mir auch ein paar Ziele gesetzt… (Bin immer noch etwas zurückhaltend mit dem laut Aussprechen, bzw schreiben): Ich möchte im Mai den Megamarsch von München nach Mittenwald mitmachen. Freue mich schon sehr darauf, gleichzeitig habe ich auch Bedenken, dass ich es nicht schaffe.
    Wir werden sehen.
    Viele liebe Grüße sendet dir Brigitte

    Einen Spruch habe ich noch:
    Am Ende des Tages sollten deine Füße dreckig sein, dein Haar zerzaust und deine Augen glänzen.

    1. Liebe Brigitte, vielen herzlichen Dank für deinen Kommentar und ich wünsche dir, dass alle deine Wünsche in Erfüllung gehen. Wow, der 100 Kilometer-Marsch von München nach Mittenwald das klingt herausfordernd, aber auch spannend und wird bestimmt eine besondere Erfahrung. Ich wünsche dir von Herzen, dass du es mit Freude durchhälst. Fröhliche Grüße Sandra

  2. Liebe Sandra!
    Ein wundervoller Jahresrückblick. Gänsehaut beim Lesen, und wieder Mal festgestellt das wir viel gemeinsam haben. Unter anderem dein Lieblingslied…
    Auch mein 2018 war wunderbar und kann auch maximal als zeitweise“holprig“ beschrieben werden. Und wie du sagst: wir wissen nicht wie oft wir an einer Klippe standen. Ich bin gespannt was 2019 bringt. Ein ganz tolles Jahr für dich und deine Familie. Alles Liebe Regina

    1. Liebe Regina, herzlichen Dank für deinen Kommentar. Ja, 2019 wird bestimmt ein tolles Jahr! Ich wünsche dir was gaaanz Schönes! Fröhliche Grüße Sandra

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