Einfach reisen: Unser Wohnwagen Test

Einfach wohnen – einfach reisen – einfach leben

Wenn das glückliches Kind flügge ist, möchten der Ehepeter und ich es uns in einem tiny house („kleinen Haus“) gemütlich machen. Ein mobiles, das wir je nach Bedarf von Norden nach Süden, Osten oder Westen versetzen können. Erste Erfahrungen haben wir bereits auf Campingplätzen in sog. Mobile Homes gemacht. Da mein Ziel ein minimalistisches, einfaches Leben ist, brauchen wir später wenig(er) Platz, weil ich meine Besitztümer entsprechend reduziert habe. Um das „Feeling“ einmal zu testen, haben wir uns einen Wohnwagen gemietet. Etwas völlig Neues für mich.

Ungünstiger hätten die Bedingungen für diesen Test nicht sein können…

Es regnete in Strömen und das sollte erstmal so bleiben. Mit einer Gesamtlänge von 788 cm, 230 Breite und 265 Höhe hatte unser Auto schon ganz schön was zu ziehen. Mit 80 km/h ging es los (in D darf man unter gewissen Voraussetzungen auch 100 km/h fahren, in den meisten EU-Ländern und der Schweiz jedoch nicht) und da wir mit unserem neuen Zuhause nicht gleich über die Alpen wollten, haben wir uns ein Ziel ausgesucht, das nur circa 100 km entfernt war. Ein kleiner, feiner Campingplatz in Bregenz Camping Mexicoganz nach meinem Geschmack. Für mich war es direkt entspannend so über die Autobahn zu cruisen.

Das Rangieren und Aufstellen vor Ort

war für uns als Neulinge viel einfacher als erwartet. Ruck Zuck stand das „Häuschen“ an seinem dafür vorgesehenen Platz. Dann ging es an’s Umladen: Koffer, Bettdecken, Geschirr, ein paar Lebensmittel einräumen. Unser Caravan hatte – und das ist mir bei allen, die wir bisher besichtigt haben (wir haben schon die meisten Marken durch) – positiv aufgefallen: genügend Stauraum für alles, was das Camperherz benötigt. Bei uns blieben mehr als 50% der Fächer leer! Wer im Besitz eines Wohnwagens ist, wird natürlich vorher beladen.

Auf ca. 17 qm sind hier 4 Schlafplätze, Küche, Dinette und sogar Dusche/ WC untergebracht.

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Wir hatten die Variante mit Einzelbetten – ich finde das praktisch (www.hundert-werden.de)
Was mir am Wohnwagen gefällt:

+ Wer wie ich seine Zeit nicht mit stundenlangem Suchen nach den passenden Unterkünften (um dann ggf. doch eine Enttäuschung zu erleben) verbringen will, ist mit dem eigenen Caravan gut bedient: ich habe mein eigenes „Heim“ dabei und schlafe im eigenen kuscheligen Bett.

+ Man ist flexibel und kann weiter ziehen, wenn es einem nicht gefällt (für diesen Wohnwagen haben wir allerdings direkt eine Absage aufgrund der Größe erhalten…)

+ Trotz Regen konnten wir das Licht tagsüber aus lassen, es war hell genug zum Lesen. Das finde ich richtig gut.

+ Gerade im Sommer wird es zeitig hell, da habe ich es solange ich schlafe aber gern dunkel: dieser Wohnwagen hatte eine ideale Verdunklung

+ Alle Fenster inkl. Tür hatten Fliegengitter

+ Bei unserer Anreise hatte es eine Außentemperatur von ca. 8°C, in weniger als 5 Minuten hatten wir mit der Heizung ein angenehme Temperatur erreicht.

+ Auch bei Dauerregen hatte ich nicht das Gefühl, dass wir „aufeinander hocken“. Die Dinette ist groß genug für 4-5 Personen, unsere Einzelbetten haben wir zwischendurch als Sofa/Leseecke genutzt.

+ Die Anordnung der Betten mit dahinter liegendem Bad/WC/Dusche finde ich sehr gelungen, da es ein großzügiges Raumgefühl vermittelt

+ Unser Sprit-Verbrauch war erfreulicherweise niedriger als erwartet

+ Als der Regen endlich nachgelassen hat, haben wir das Sonnensegel aufgebaut und die ebenfalls gemieteten Camping-Möbel aufgestellt. Das Leben findet dann draussen statt, was schöner nicht sein kann.

+ Der Wertverlust eines neuen Wohnwagens ist relativ gering (gut gepflegt erhält man nach einigen Jahren – sollte man sich doch für eine andere Urlaubsvariante entscheiden – noch einen durchaus passablen Preis)

+ Kinder lieben diese Urlaubsform

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Ein vorsichtiger Blick am Morgen aus unserem Wohnwagen: endlich gutes Wetter! (www.hundert-werden.de)
Was mir noch aufgefallen ist

– Dusche/WC: alles im Wohnwagen integriert – von uns nicht getestet. Wir hatten keine Lust den Behälter zu leeren und zu reinigen und haben daher die sanitären Einrichtungen vor Ort genutzt. Während des Dauerregens wäre es aber bestimmt komfortabler gewesen nicht jedes Mal über den Platz mit Regenschirm maschieren zu müssen.

– Es hat ja die ersten 24 Stunden ununterbrochen geregnet und zwar heftig. Das war nicht zu überhören. Auch nachts. Ohne Ohrenstöpsel hätte ich sicher nicht so gut geschlafen.

Wohnwagen kochen
Durch die vielen Fenster war es innen immer schön hell (www.hundert-werden.de)

– Wir haben 1 x gegrillt, sonst sind wir Essen gegangen (und das kann man in unserem Nachbarland Österreich ja hervorragend!). Die Gasplatte haben wir lediglich für Tee-/Kaffe-Wasser benötigt. Die Fläche um hier eine vollständige Mahlzeit zuzubereiten scheint mir in diesem Wohnwagen etwas klein, man muss wohl auf den Tisch (Gefahr der Verschmutzung der Sitzmöbel) ausweichen, bzw. nach draussen verlagern.

– Den Auffangbehälter für das Wasser zu leeren war für den Ehepeter und das glückliche Kind recht einfach. Beim Zurückstellen muss man ein bisschen gucken, dass das Wasser dann wieder da landet wo es soll.

– Der Kühlschrank ist nur minimal kleiner als unserer Zuhause und es gibt sogar ein Gefrierfach. Für uns OK.

– Trotz vieler Staufächer fehlten mir in diesem Caravan Haken – ich liebe es einfach alles aufhängen zu können. Nichts, das man nicht ändern könnte.

Mein Fazit

Ein eigener Wohnwagen reizt uns nach wie vor, allerdings darf und sollte es für uns eine Nummer kleiner sein. Getreu dem Motto „einfach wohnen“ kommt für uns eine Luxusvariante (wie auch ein Wohnmobil) nicht in Frage. Gut und solide. Die Zeit, die wir so zu Dritt in die Ferien fahren ist ja auch irgendwann (leider) passé.

Die meisten Wohnwagen sind immer noch mit relativ dunklem Design ausgestattet, was einen kleinen Raum optisch noch kleiner macht und mir auch nicht so gut gefällt. Es gibt aber schon einige neue Modelle mit frischem Design (z. B. beim Einsteigermodell „c’go“ von Dethleffs) und einer hellen Holzdielen-Optik für den Boden, was ich wesentlich schöner finde als Anthrazit oder Schwarz. Wir werden uns noch etwas umschauen.

Das einfache Leben auf dem Campingplatz finde ich jedenfalls richtig schön und entspannend. Auch hier ist mir ein Platz mit viel Natur und wenig drum herum lieber.

Wie und warum wir uns nach fast einem Jahr entschieden haben, kannst du hier lesen.

Ich freue mich auf deinen Kommentar hier auf meinem Blog.

Ich danke dir für deine Aufmerksamkeit und wünsche dir Gesundheit, Glück und ein langes Leben.

Sandra

#wohnwagen #wohnwagentest #dethleffs #reisen #tinyhouse #einfachwohnen

Autor: Sandra

Bloggerin von www.hundert-werden.de

3 Gedanken zu „Einfach reisen: Unser Wohnwagen Test“

    1. Liebe Sandra,
      eine schöne Lebensidee hast Du! Mir geht es derzeit ähnlich… mir ist vieles zu viel… manches zu schnell… allerhand zu hoch (ich bin nur 156 cm ;-)) und einiges einfach nicht einfach genug. Dabei könnte es so sein. Nur haben die Menschen das Denken verlernt, es wird nichts infrage gestellt, nicht im Hier und Jetzt gelebt. Unsere Urlaubsidee ist seit letztem Jahr Zelten, 2 1/2 Wochen an der Ostsee. Übrigens auch eine Idee zur „Einfachheit“, das eigene Land entdecken, wieder finden, schön finden. Die Kinder (6 und 8) finden es großartig, weil alles überschaubar ist, sie sind sehr schnell auf sicherem Terrain unterwegs und das ist für uns alle erholsam.
      Ob ich so etwas noch mit 100 mache (n möchte) glaube ich nicht. Auch weiß ich gar nicht, ob ich so alt werden mag, denn das passt so gar nicht in meinen Reduzierungsplan. Wenn die Zeit gekommen ist, das möchte ich sie auch begrüßen… und wann das ist, weiß ich glücklicherweise nicht. Aber bis dahin möchte ich es auch sehr gerne einfach haben, was in unserer heutigen Gesellschaft tatsächlich eine Challenge wert ist!
      In diesem Sinne danke ich Dir für Deinen Blog und begleite Dich gerne, alles Liebe,
      Sabine

      1. Liebe Bine, vielen Dank für deinen Kommentar! Stell dir vor, wir waren letztes Jahr 3 Wochen (davon 2 an der Ostsee!!) im eigenen Land Urlaub machen. Vor einiger Zeit eine 3-tägige Radtour hier am Untersee und mit Zelt unterwegs. Wie schön, dass dir mein Blog gefällt… ich hinterfrage schon immer und versuche im Hier und Jetzt zu leben, dabei zu vereinfachen, was mir Zeit klaut. Und ich habe noch so viel vor… 100 Jahre alt möchte ich natürlich gesund und glücklich werden 🙂 Es scheint, als haben wir einiges gemeinsam. Ich freue mich darüber. Bis bald mal wieder, Sandra

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